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Der Krieg gegen den Terror, sagen sie, ist ein Krieg für Frieden und
Menschenrechte allüberall. Der reale, nun ins sechste Jahr gehende «Krieg gegen den Terror»,
ist jedoch ein Krieg, der weder mehr Frieden, noch mehr Menschenrechte gebracht hat. Er ist, gemessen an
seinem eigenen Anspruch, gescheitert. Es gibt nicht mehr Frieden, sondern weniger. Und die Menschenrechte
bleiben auf der Strecke, wie man an den jüngsten Folterskandalen und der Diskussion um diese ablesen
kann.
Deutschland ist bei diesem Krieg nicht
widerwilliger Zaungast, sondern tief in ihn verstrickt, in Kampfhandlungen ebenso wie in die Folterpraxis.
Und innenpolitisch deutet sich die nächste Stufe der Eskalation an mit der Diskussion um den
Bundeswehreinsatz im Innern anlässlich der Fußball-WM 2006. Was unter Schröder noch im
Geheimen ablief, versucht die Große Koalition jetzt öffentlich zu rechtfertigen. Schließlich
wird sie für die eine oder andere Maßnahme der Militarisierung der Außen- und Innenpolitik
eine Grundgesetzänderung brauchen. Die dafür nötige Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag hat
sie.
Der Militarisierung nach innen und
außen kann man nur grundsätzlich begegnen, mit der Aufkündigung der deutschen und
europäischen Gefolgschaft im «Krieg gegen den Terror», mit dem Rückzug deutscher
Soldaten aus Afghanistan, dem Balkan und Afrika. Dass der bundesweite Friedensratschlag sich jüngst
nicht auf eine gemeinsame Kampagne «Deutsche Soldaten raus aus Afghanistan» einigen konnte,
stimmt hier ebenso bedenklich wie die Tatsache, dass sich 15 der 54 Bundestagsmitglieder der neuen
Linksfraktion dem Nein verweigert haben, als es um die Verlängerung der deutschen
«Schutztruppe» im Sudan ging. Daran wird deutlich, wie tief der Krieg sich schon in die
Eingeweide und Hirne unserer Gesellschaft eingefressen hat.
Informationen und Meinungen sollten keine Waren sein. Und Geld ist ein Fetisch.
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