SoZ - Sozialistische Zeitung

Zur SoZ-Homepage SoZ - Sozialistische Zeitung, März 2006, Seite 1

Arbeitszeitverlängerung ist Lohnraub

Arbeitszeit ist wieder ein Thema in Deutschland. Nicht die Gewerkschaften haben es auf die Tagesordnung gesetzt, sondern die Unternehmer und die Regierung. Die Flexibilisierung der Arbeitszeiten reicht ihnen nicht mehr, sie trommeln für eine allgemeine Verlängerung der Arbeitszeiten — ob 40 oder 42 Wochenstunden oder Rente mit 67.
Ver.di führt in den Ländern eine wichtige Abwehrschlacht: da geht es nicht nur um die Verhinderung der Arbeitszeitverlängerung in den landeseigenen Betrieben. Da geht es auch um den Erhalt des Flächentarifs im öffentlichen Dienst. Im Kern aber geht es um mehr: nämlich darum, ob wir es uns gefallen lassen, dass unsere Arbeit immer stärker entwertet wird, sinnentleerter und billiger, oder ob wir darauf bestehen, dass Arbeit gesellschaftlich nützlich sein soll, in hohem Maße eigenverantwortlich und ob sie unserer eigenen wie auch der gesellschaftlichen Weiterentwicklung dient. Solche Arbeit ist kein Selbstzweck, sondern an Inhalte gebunden, die durchaus zu überdenken oder neu zu definieren wären — auch im öffentlichen Dienst.
Mit übermüdeten Ärzten, gestressten Sachbearbeitern, die ihr Arbeitsgebiet nicht mehr überblicken, und einer allgemeinen Personalknappheit können keine guten Dienstleistungen erbracht werden. Acht Millionen Menschen suchen eine vernünftige Arbeit, von der sie leben können. Arbeitszeitverkürzung und -umverteilung ist angesagt, nicht -verlängerung!

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