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Deutsch ist die Unterrichtssprache, in Deutsch sind alle Schulbücher und
Deutsch ist die Sprache der Ämter das ist für viele der Migrantinnen und Migranten nicht
immer ganz einfach. Da ist es entspannend, sich mit Landsleuten mal ganz ungezwungen in der eigenen, der
vertrauten Sprache, unterhalten zu können, auch in der Schule. Doch plötzlich heißt es: Nur
noch Deutsch in den Pausen! Wer nicht Deutsch spricht, wird zum Integrationshemmnis hochstilisiert.
Es zählen nicht mehr die 6 Stunden
Unterricht am gleichen Vormittag, es wird nicht die fehlende Förderung in der deutschen Sprache
angemahnt. Jetzt geht die Diskussion in die Richtung, wo viele sie gerne haben möchten. Der Schuldige
an der Misere ist der Migrant selber. Bei den unerwünschten Sprachen geht es natürlich nicht um
Englisch oder Französisch, sondern um Türkisch, Arabisch und Russisch sie haben auf
deutschen Schulhöfen nichts zu suchen. Solche Sprachverbote kennen wir eigentlich nur aus zutiefst
undemokratischen Ländern wie der Türkei, wo kurdischen Kindern in den Schulen das Sprechen der
eigenen Muttersprache untersagt wird. Ist das jetzt die neue Form der Angleichung?
Die Entscheidung einer Berliner Realschule,
in den Pausen nur noch Deutsch zuzulassen, ist die hilflose Reaktion auf die offizielle Migrationspolitik
der Ausgrenzung, der es nicht um Integration geht, die vielmehr davon ablenken will, dass sie nicht
für einen angemessenen Sprachunterricht und damit für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgt. Es ist
eine weitere Variante des reaktionären Trends in unserer Gesellschaft.
Unterschlagen wird die Erkenntnis, dass die
Muttersprache für die geistige Entwicklung der Kinder von immenser Bedeutung ist. Wider alle Vernunft
wird der muttersprachliche Ergänzungsunterricht abgebaut und die Diskussion durch das Deutschgebot
weiter angeheizt und der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg gerade bei
Migrantenkindern ignoriert. Dabei könnte die Zwei- und Mehrsprachigkeit, richtig genutzt, ein
großer Vorteil für diese Kinder sein. Statt Verdrängung der Herkunftssprachen wäre die
Erziehung zum Verständnis für kulturelle Vielfältigkeit das Gebot der Stunde.
Informationen und Meinungen sollten keine Waren sein. Und Geld ist ein Fetisch.
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