SoZ - Sozialistische Zeitung

Zur SoZ-Homepage SoZ - Sozialistische Zeitung, September 2006, Seite 13

Erklärung

Solidarität mit den Menschen im Libanon und in Palästina

Der von den USA unterstützte Angriff Israels auf den Libanon hat das Land in Erstarrung und schwelendem Zorn zurückgelassen. Das Massaker von Qana und der Verlust von Menschenleben ist nicht einfach nur "unverhältnismäßig". Es ist nach dem geltenden Völkerrecht ein Kriegsverbrechen.
Die absichtliche und systematische Zerstörung der sozialen Infrastruktur des Libanon durch die israelische Luftwaffe war ebenfalls ein Kriegsverbrechen, das darauf abzielt, das Land auf den Status eines Protektorats Israels und der USA zu reduzieren. Der Versuch ging nach hinten los. Im Libanon unterstützen nun 87% der Bevölkerung den Widerstand der Hizbollah, darunter 80% der Christen und Drusen sowie 89% der sunnitischen Muslime, während 8% glauben, dass die USA den Libanon unterstützen. Aber diese Aktionen gelangen vor kein Gericht der "internationale Gemeinschaft", denn die USA und ihre Alliierten, die Komplizen oder Urheber dieser schrecklichen Verbrechen sind, werden das nicht zulassen.
Es ist nun deutlich geworden, dass der Angriff auf den Libanon zur Vernichtung der Hizbollah von langer Hand vorbereitet worden ist. Israel hat für seine Verbrechen von den USA und deren loyalem britischen Verbündeten grünes Licht erhalten — trotz der Opposition, die Blair im eigenen Land erfährt.
Der Frieden im Libanon ist zu Ende, ein gelähmtes Land wird gezwungen, sich an eine Vergangenheit zu erinnern, die zu vergessen es gehofft hatte. Der staatliche Terror gegen den Libanon wiederholt sich im Ghetto von Gaza, während die "internationale Gemeinschaft" daneben steht und schweigend zusieht. Währenddessen wird der Rest von Palästina annektiert und zerstückelt — unter direkter Beteiligung der USA und der stillschweigenden Zustimmung ihrer Verbündeten.
Wir bieten den Opfern dieser Brutalität und denen, die Widerstand dagegen leisten, unsere Solidarität und Unterstützung. Unsererseits werden wir alle uns möglichen Anstrengungen unternehmen, die Komplizenschaft unserer Regierungen mit diesen Verbrechen aufzudecken. Es wird keinen Frieden im Nahen Osten geben, solange die Besetzung Palästinas und des Irak und die — kurzzeitig unterbrochene — Bombardierung des Libanon andauern.

Erstunterzeichner: Tariq Ali, Noam Chomsky, Eduardo Galeano, Howard Zinn, Ken Loach, John Berger, Arundhati Roy

Weitere Unterzeichner u.a.: Gilbert Achcar, Anthony Arnove, Walden Bello, Tony Benn, Daniel Bensaïd, Marco Bersani, Olivier Besancenot, Azmi Bishara (Haifa), Suzanne de Brunhoff, Judith Butler, Alex Callinicos, Salvatore Cannavò, Alexander Cockburn, Jeremy Corbyn, Giorgio Cremaschi, Elisabeth Gauthier, Lindsey German, Rachel Giora (Tel Aviv), François Houtard, Alain Krivine, Moshe Machover, Luigi Malabarba, Gus Massiah, Luisa Morgantini, Antonio Moscato, Luciano Muhlbauer, Cinzia Nachira, Ilan Pappe (Haifa), Luigia Pasi, Walter Peruzzi, John Pilger, Harold Pinter, John Rees, Tanya Reinhart (Tel Aviv), Hilary Rose, Steven Rose, Eric Rouleau, Werner Ruf, Nawal el Saadawi, Catherine Samary, Ahmed Shawki, Enzo Traverso, Lea Tsemel (Jerusalem), Franco Turigliatto, Dominique Vidal, Gore Vidal, Michael Warschawski, Salma Yaqoob



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