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Sauwohl fühlen sich die Schweine auf Emmas Hof. Artgerecht dürfen sie sich im Schlamm
suhlen und werden auch sonst in jeder Hinsicht von der Bäuerin verwöhnt. Selbst die Schlachtung erfolgt auf
liebevolle und angstfreie Art und Weise, damit sich das Schweineleben in herrlicher selbst gemachter Wurst erfüllen
kann. Das ist Emmas Philosophie.
Leider kann man davon nicht leben. Denn ihr Hof ist
verschuldet und die Gläubiger wollen ihn zwangsversteigern lassen mitsamt den glücklichen Schweinen und
Hühnern. Zwar versucht der Dorfpolizist, der zugleich Emmas Verehrer ist, sich schützend vor den Hof zu stellen,
aber gegen die Banken ist auch er machtlos.
Schlimmer noch: Seine Liebe wird von der selbstbewussten
Bäuerin nicht erwidert, stattdessen hält sie ihm immer wieder mal ihre doppelläufige Schrotflinte unter die
Nase, was unser gutmütiger Polizist aber nicht etwa zum Anlass für eine Strafanzeige nimmt, nein, seine Verehrung
für Emma wird immer größer und er findet die auf ihn gerichtete Schrotflinte immer noch besser als gar keine
Aufmerksamkeit von der Geliebten zu erhalten.
Schwierig wird es erst, als ein anderer Mann
buchstäblich in Emmas Leben geflogen kommt. Denn der ist nach ausgiebiger Prüfung der Richtige, und Geld bringt er
auch noch mit. Jetzt muss er nur noch gesund gepflegt und zum Bleiben auf dem Hof bewegt werden, was wundersamerweise auch
gelingt. Die ganze Sache hat nur einen Haken: Der Traumprinz, im wahren Leben Autoverkäufer, ist todkrank. Aber für
ein paar schöne Stunden soll es reichen, so dass Emma ihr altes Moped mit der "schönen Unwucht" nicht
mehr braucht. So hat Emma jetzt Glück und Geld.
Für die Figur der Emma hat nach Aussage von Claudia
Schreiber, die für den gleichnamigen Roman und das Drehbuch verantwortlich zeichnet, Pippi Langstrumpf Patin gestanden.
Und tatsächlich ist Emmas Haus eine Art Villa Kunterbunt, unordentlich und voll gestopft mit scheinbar unnötigem
Krempel.
Ein geflecktes Pferd und einen kleinen Affen gibt es zwar
nicht, dafür aber eben Schweine und Hühner, zu denen Emma ein sehr inniges Verhältnis hat. Emma ist auch sehr
stark. Pferde stemmt sie zwar nicht, dafür aber Männer. Und eine Tür sprengt sie auf, an der ein starker Mann
scheitert. Sie lässt sich nicht einsperren und sich nichts vorschreiben. Ihrem schwer kranken Max jedoch bereitet sie
die schönsten Stunden seines Lebens, was er ihr auch zu danken weiß.
Man sieht sofort, dass wir es mit einem Märchen zu tun
haben, wo ein Polizist nett ist und ein Mann eine starke Frauen liebt und starke Männer sich auch einmal in den Arm
nehmen und weinen.
Das Ende ist nicht wirklich happy und manch einer mag es
sogar unter ethischen Gesichtspunkten sehr fragwürdig finden. Aber der Film hält keine Plädoyers für oder
gegen etwas. Man kann nur seine Seele baumeln lassen bei einem schönen kleinen Film über das Leben, die Liebe und
den Tod.
Informationen und Meinungen sollten keine Waren sein. Und Geld ist ein Fetisch.
Dennoch und ganz praktisch: Die Online-SoZ sieht nur umsonst aus. Wir brauchen Eure Euros.
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