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P.J.Tracy ist nicht P.J.Tracy. Es handelt sich um ein Pseudonym für Mutter und Tochter, die mit Spiel unter Freunden
ein furioses Krimidebut hingelegt haben. Fünf ziemlich freakige Computerfans haben ihre Pfade der Entwicklung von
Unterrichtssoftware ein wenig verlassen und programmieren neuerdings ein kompliziertes Such-den-Mörderspiel. Sie
sind kurz vor dem Abschluss ihrer Arbeit, die Resonanz der Versuchsspieler ist äußerst positiv und viel Geld
lockt. Da erfahren sie, dass Menschen wie in der Spielvorlage umgebracht werden, Stufe um Stufe wird das Mörderspiel
zur brutalen Realität. Die Polizisten von Minneapolis verdächtigen die Computerfreunde zu
merkwürdig sind die Typen, über deren Vergangenheit in den zugänglichen Datenbanken nichts
herauszubekommen ist und zuviel Wissen muss der Mörder haben, um ein Außenstehender zu sein. Mehr durch Zufall
stoßen Kollegen aus einen kleinen kalten Nest in Wisconsin auf Parallelen zu einem Mord an einem bigotten
älteren Ehepaar, das in der Gemeindekirche hingerichtet worden ist. Auch die Spuren ihres Vorlebens sind verwischt
worden, die Anzahl der Waffen in ihrem hochgesicherten Haus deuten darauf hin, dass es sich kaum um ein normales
Rentnerpaar gehandelt haben kann, dass sich ein wenig vor den als Schwule denunzierten Gemeindemitglieder fürchtete.
Geübte Krimileser kriegen recht zügig eine Ahnung davon, wen die Autorinnen sich als Mörder ausgesucht
haben, aber die Tätersuche macht diesmal nicht den Hauptreiz des Romans aus. Die ausgeklügelte und
differenzierte Schilderung der handelnden Personen, besonders des unspektakulären Polizisten Halloran und seiner
heraufziehenden Zuneigung zur immer für Überraschungen sorgenden Kollegin Mueller bringen Lesevergnügen
ins Haus.
Udo Bonn
Informationen und Meinungen sollten keine Waren sein. Und Geld ist ein Fetisch.
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