SoZ - Sozialistische Zeitung |
Die Dämonen der Vergangenheit haben Karen Sharpe das Leben gerettet. Sie war zu betrunken, um ihren Kollegen Phil
Leech zu einem Treffen mit einer Informantin zu begleiten. Deren Leichen werden in einer abgelegenen Gegend in West
Yorkshire erschossen aufgefunden. Der Polizeiapparat mobilisiert sich, denn die Tötung von Polizisten erfordert
nicht nur Aufklärung, sondern auch die Wiederherstellung des staalichen Gewaltmonopols. Die Drogendealer, denen
Sharpe und Leech auf der Spur waren, geraten als erste unter Verdacht, Leech könnte ein Verhältnis mit der
Freundin eines der Drogenhändler gehabt haben.
Karen Sharpe beteiligt sich an den Ermittlungen, bricht
aber ständig aus der Untersuchungsroutine aus und bringt die Verfahrensabläufe durcheinander. Sie genießt
die Sympathie des leitenden Beamten Munro, sie versucht ihn geradezu zu verführen, um ihre Spielräume zu
erweitern. Und sie erzielt in kurzer Zeit Ergebnisse, die die Täterschaft nicht mehr so eindeutig erscheinen lassen.
Was hat ein Polizist mit dem Fall zu tun, der ein wenig über seine Verhältnisse lebt, bei dem sie stapelweise
Fotoaufnahmen von Polizisten findet? Und dann tauchen auf einmal Verbindungsstränge zu abtrünnigen Mitgliedern
der IRA auf, die sich neu organisieren und im Waffenhandel umtun.
Was in John Connors Roman Gejagt als klassischer Krimi
beginnt, entwickelt sich zu einem rasanten Politthriller mit immer neuen Wendungen und einem furiosen Finale, das die
abgrundtiefe Verzweiflung einer Sinead Collins acht Jahre vor dem Doppelmord erklärt.
Udo Bonn
Informationen und Meinungen sollten keine Waren sein. Und Geld ist ein Fetisch.
Dennoch und ganz praktisch: Die Online-SoZ sieht nur umsonst aus. Wir brauchen Eure Euros.
Spendet steuerlich abzugsfähig!
VsP, Postbank Köln, BLZ 370100 50,
Kontonummer 603 95 04