SoZ - Sozialistische Zeitung |
Die deutsche
Luftwaffe zelebrierte zum 50-jährigen Gründungstag der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn eine
riesige Show und lockte damit zwischen Eurofighter und Tornados 80000 Besucher an. Sie hatte am 12.8. zum
Tag der Offenen Tür eingeladen. Die Kinder durften auf Panzern und anderen martialischen
Kriegsgeräten klettern und spielen. Das muss vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die PR-
Abteilungen der Bundeswehr verstärkt bestrebt sind, junge Menschen für den Kriegsdienst "zu
begeistern" und militaristisches Gedankengut in der Gesellschaft zu verankern. Die Kölner
Rockband Brings ließ sich für dieses Propagandaspektakel vereinnahmen und spielte Seite an Seite
mit örtlichen Karnevalsgesellschaften für diesen Tag auf, quasi als verlängerter Arm des
Bundeswehrmusikkorps. Am Abend gab es den großen Zapfenstreich. Das alles hatten wir schon mal
in Deutschlands dunkelster Zeit wurde dies "Tag der Wehrmacht" genannt.
Die Worte "Von deutschem Boden soll
nie wieder Krieg ausgehen" sind längst vergessen. Der Luftwaffenstützpunkt ist eine der
Zentralen, von wo aus die Militäreinsätze und Aktionen im Ausland koordiniert werden, wie der
Tornado-Einsatz der deutschen Militärmaschinerie in Afghanistan, wo schon die erste Zielbestimmung
über hundert Zivilisten das Leben kostete. Immer mehr Menschen in Deutschland lehnen das
militärische Eingreifen der Bundeswehr in Afghanistan ab. Dessen ungeachtet setzt die Berliner
Regierung diesen schmutzigen Krieg fort, obwohl seit den Tornadoeinsätzen doppelt so viel Zivilisten
ermordet wurden wie zum gleichen Zeitraum 2006. Seit April sind sechs Tornados im Einsatz. Wer
betätigt den Hebel für die Bombenabwürfe der Tod und Vernichtung bringenden Granaten? Sind
die Piloten die Mörder? Wer schuf die gesetzlichen Bestimmungen und gab ihnen die Befehle?
Verantwortlich für das Morden in Afghanistan ist das gesamte Berliner Kabinett und nicht zuletzt alle
Abgeordneten, die für den Militäreinsatz gestimmt haben. Sie alle haben die Hände
geführt, die Tod und Elend verbreiten. Es gibt nur eine Konsequenz: Die Bundeswehr muss aus
Afghanistan abgezogen werden.
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