SoZ - Sozialistische Zeitung

Zur SoZ-Homepage SoZ - Sozialistische Zeitung, November 2007, Seite 22

Mord & Todschlag

Rick de Marinis: Kaputt in El Paso, Pulp Master, 2007, 342 S. 13,80 Euro

Der US-amerikanische Schriftsteller Rick De Marinis gehört in seiner Heimat nicht zur omnipräsenten Garde der auflageträchtigen Krimiautoren. Und so ist es nicht verwunderlich, daß sein Roman Kaputt in El Paso hierzulande bei Pulp Master erschienen und damit automatisch in die Kategorie Geheimtip zu packen ist, für Leserinnen und Leser, die drastisch erzählte Geschichten und verquere Gestalten zu schätzen wissen.
Kaputt in El Paso erzählt die Geschichte des ehemaligen Titelgewinners im Bodybuilding. Uriah Walkinghorse gibt jetzt in einem ehemals renommierten Motel den Hausmeister. Seine Frau hat ihn für einen jüngeren Stockcarfahrer verlassen und drängt ihn kontinuierlich, die ausstehenden Unterhaltszahlungen zu leisten — auf eigene Rechnung Autorennen zu fahren, ist teuer.
In der Bar seines mexikanischen Kumpels trifft Walkinghorse auf ein merkwürdiges Pärchen, dass ihm einen Job anbietet: Henker in einer Sado/Maso-Nummer.
Aus dieser skurrilen Angelegenheit wird eine ernste Sache als der honorige Kunde an einem Herzinfakt stirbt. Zwar scheinen sich die Unglückumstände recht schnell vertuschen zu lassen. Aber ab dem Moment, wo Walkinghorse zunächst aus Schlampigkeit und dann aus Widerwillen die ihm von der Witwe zugeschickten Schecks nicht ordnungsgemäß bei der Bank einlöst, geht‘s ihm an den Kragen. Er wird über die mexikanische Grenze geschleppt, wo ihm an einem Drogenumschlagplatz in der Wüste die Hinrichtung droht. Hier wieder raus zu kommen, ist Anstrengung genug. Doch er muss sich auch noch um das Begräbnis seines Adoptivvaters kümmern und um die Therapie für einen seiner Brüder, der in einem von San Diegos Drogenhäuser dahinvegetiert. Und dann ist da noch die Witwe, die über die Bank ihres dahingeflossenen Ehemanns mit Narcotraficantes zusammenhängt und zu der sich Walkinghorse hingezogen fühlt.

Udo Bonn


Ich möchte die SoZ mal in der Hand halten und bestelle eine kostenlose Probeausgabe oder ein Probeabo

  Sozialistische Hefte 17   Sozialistische Hefte
für Theorie und Praxis

Sonderausgabe der SoZ
42 Seiten, 5 Euro,

Der Stand der Dinge
Perry Anderson überblickt den westpolitischen Stand der Dinge   Gregory Albo untersucht den anhaltenden politischen Erfolg des Neoliberalismus und die Schwäche der Linken   Alfredo Saa-Fidho verdeutlicht die Unterschiede der keynsianischen und der marxistischen Kritik des Neoliberalismus   Ulrich Duchrow fragt nach den psychischen Mechanismen und Kosten des Neoliberlismus   Walter Benn Michaelis sieht in Barack Obama das neue Pin-Up des Neoliberalismus und zeigt, dass es nicht reicht, nur von Vielfalt zu reden   Christoph Jünke über Karl Liebknechts Aktualität





zum Anfang