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Koordinierung und Vernetzung war Ziel und Ergebnis der Perspektiventage in Berlin.
Vom 17. bis 21.Januar fanden in Berlin die "Perspektiventage"
statt. Die Initiatoren und Teilnehmer setzten sich aus einem breiten Spektrum zusammen von Nichtregierungsorganisationen wie Attac bis
zu Gruppen, die Parteien oder christlichen Kirchen nahe stehen. Die Vorbereitung leisteten u.a. Menschen, die auch an den Camps rund um den
G8-Gipfel in Heiligendamm beteiligt waren.
Allen gemein war der Wunsch, Menschen, die dort aktiv waren, erneut
zusammenzubringen und auszuloten, wie in der Zukunft gemeinsame politische Arbeit aussehen kann.
Konkret wurden in den vier Tagen bereits bestehende Projekte und Vorhaben
vorgestellt. So erhielten die Teilnehmer einen Überblick darüber, woran andere Gruppen arbeiten. Menschen, die noch nicht in einen
bestimmten Zusammenhang eingebunden sind, erhielten Anregungen für mögliche politische und soziale Aktivitäten. Die
Politikwissenschaftlerin Viviana Uriona, eine der Aktiven in der Vorbereitung und Pressearbeit, betonte die große Notwendigkeit, den
Faden der G8-Proteste wieder aufzunehmen und sich auszutauschen.
Obwohl keine neuen Projekte entwickelt wurden, liegt der Erfolg dieser Tage
vor allem in der Erkenntnis, wie sehr der Geist von Heiligendamm lebendig ist, und wie groß das Potential für Vernetzung und
gemeinsame politische Arbeit ist.
Der Themenbogen war weit gespannt: Klima, Antirassismus, Repression,
Antimilitarismus, globale soziale Rechte, Landwirtschaft u.v.m.
Es kristallisierten sich jedoch zwei Hauptthemen heraus: Klima und
Antirassismus. Beim G8-Gipfel in Heiligendamm war es als Problem empfunden worden, dass es keine linke Positionierung zum Thema Klimawandel
gab so Alexis Passadakis, ein freier Politikwissenschaftler, der im Attac-Koordinierungskreis zu diesem Thema arbeitet. Kanzlerin
Angela Merkel, meinte Passadakis, konnte gerade in dieser Frage punkten, die fehlende linke Positionierung war ein strategischer Fehler. Seit
Heiligendamm gab es deshalb schon zwei Treffen in Kassel zu diesem Thema, und die Perspektiventage boten eine weitere Gelegenheit, um mit den
anderen Gruppen in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Insbesondere mit der Antirassistischen Gruppe gibt es da viele Schnittstellen,
erläuterte Passadakis gegenüber der SoZ.
Konkret sind für Juli/August jeweils ein Klima- und ein
Antirassismuscamp geplant. Die Antirassisten treffen sich in Hamburg, der Ort des Klimacamps steht noch nicht fest. Vorbild für das
Klimacamp sind die beiden Climate-Camps, die in Großbritannien 2006 und 2007 als Reaktion auf den G8-Gipfel im schottischen Gleneagles
stattgefunden haben.
Gefragt, welche Aspekte nun beide Initiativen zugleich betreffen würden,
nannte Passadakis die Tatsache, dass viele Menschen ihren Lebensraum aufgrund der Klimaveränderungen zu verlieren drohen. Im Zuge des
Kyoto-Prozesses kristallisiert sich ein moderner Kolonialismus heraus. Dabei wird in das Entwicklungspotential von Schwellenländern
eingegriffen so werden diese gedrängt, CO2 einzusparen. Passadakis nannte als Beispiel Vorhaben, bei denen Unternehmen aus dem
Norden CO2-Einsparungsprojekte im Süden finanzieren, die aber zulasten der Bevölkerung und der Natur gehen zum Beispiel die
Pflanzung von Eukalyptusbäumen in Monokultur.
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