SoZ - Sozialistische Zeitung |
"What Would It Mean To Win?" wurde während der Blockaden des G8-Gipfels in Heiligendamm in
Deutschland im Juni 2007 aufgenommen. In ihrem ersten gemeinsamen Film fokussieren Zanny Begg und Oliver
Ressler den aktuellen Stand der Antiglobalisierungsbewegung in einem Projekt, das aus der
Beschäftigung der beiden Künstler mit Globalisierung und ihren Zumutungen entsteht. Der Film
kombiniert dokumentarisches Bildmaterial mit Interviews und Animationssequenzen und ist anhand von drei
für die Bewegung wichtigen Fragen strukturiert: Wer sind wir? Was ist unsere Macht? Was würde es
bedeuten zu gewinnen?
Beinahe zehn Jahre nach "Seattle"
erforscht dieser Film die Auswirkungen, die diese Bewegung auf die zeitgenössische Politik hatte.
Seattle wurde als Geburtsort der
"Bewegung der Bewegungen" beschrieben und hat eine Zeit markiert, in der sich Widerstand gegen
die kapitalistische Globalisierung in den Industriestaaten entwickelte. Es wurde als jene Zeit betrachtet,
in der ein neues soziales Subjekt die Multitude die politische Landschaft betrat. In letzter
Zeit hatte die Antiglobalisierungsbewegung einige Schwierigkeiten, die auch mit der Änderung der
globalen Politik nach den Anschlägen am 11.September 2001 im Zusammenhang standen.
Die Proteste in Heiligendamm brachten das
Vertrauen, den Erfindungsreichtum und die Kreativität der Globalisierungsbewegung wieder zum
Vorschein. Besonders die 5-Finger-Taktik bei der Protestierende über die Felder Rostocks
ausschwärmten und die Polizeireihen umgingen war erfolgreich für die Einrichtung von
Blockaden auf allen Zufahrtsstraßen nach Heiligendamm. Die für den G8-Gipfel arbeitenden Leute
waren gezwungen, mit dem Hubschrauber oder dem Boot zum Gipfel an- und abzureisen, was einen symbolischen
Sieg für die Bewegung bedeutet.
"What Would It Mean To Win?"
spricht, wie der Titel bereits impliziert, diese zentrale Frage für die Bewegung an. Während der
Demonstrationen in Seattle war "Wir gewinnen" ein populärer Graffitislogan, der die
Euphorie, die mit dem Aufkommen einer neuen Bewegung einherging, widerspiegelte. Seit dieser Zeit wurde der
Slogan auf spekulativere Weise angesehen. Dieser Film versucht über die Frage hinaus zu gehen, ob wir
"gewinnen" oder nicht, indem gefragt wird, was es denn überhaupt bedeuten würde zu
gewinnen.
Der Film wurde auf englisch und deutsch
aufgenommen und existiert auch als französisch untertitelte Fassung. "What Would It Mean To
Win?" wird in Vorführungen in unterschiedlichen Zusammenhängen präsentiert und wird
auch Teil der kommenden Installation "Jumps and Surprises" von Begg und Ressler sein, die eine
breitere Perspektive verschiedener Vorgehensweisen der Antiglobalisierungsbewegung fokussieren wird.
Ich möchte die SoZ mal in der Hand halten
und bestelle eine kostenlose Probeausgabe oder ein Probeabo
Sozialistische Hefte für Theorie und Praxis Sonderausgabe der SoZ 42 Seiten, 5 Euro, |
||||
Der Stand der Dinge Perry Anderson überblickt den westpolitischen Stand der Dinge Gregory Albo untersucht den anhaltenden politischen Erfolg des Neoliberalismus und die Schwäche der Linken Alfredo Saa-Fidho verdeutlicht die Unterschiede der keynsianischen und der marxistischen Kritik des Neoliberalismus Ulrich Duchrow fragt nach den psychischen Mechanismen und Kosten des Neoliberlismus Walter Benn Michaelis sieht in Barack Obama das neue Pin-Up des Neoliberalismus und zeigt, dass es nicht reicht, nur von Vielfalt zu reden Christoph Jünke über Karl Liebknechts Aktualität |