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Der
Tarifvertrag ist unterschrieben, aber mit dem „Blut” der Zugbegleiter, der
Rangierlokführer und der Lokrangierführer. So positiv die gewonnene Eigenständigkeit
für die GDL ist, so traurig ist der Preis dafür.
In den letzten Stunden vor dem angedrohten
unbefristeten Streik wurden viel schwerwiegendere Kompromisse gemacht als in dem ganzen Arbeitskampf davor.
Es wird als Erfolg verkauft, dass eine Gewerkschaft das Recht zugesprochen bekommen hat, Arbeitnehmer in
einem Unternehmen zu vertreten. Die Lokführer von DB Service (Tochterunternehmen von DB Zeitarbeit)
können sich freuen, dass sie zukünftig von einer Gewerkschaft vertreten werden. Doch in den
„Genuss” des Lokführertarifvertrags (LfTV) kommen sie nicht.
Die persönliche Zusage des (noch) GDL-
Vorsitzenden, dass in den nächsten Tarifverhandlungen wieder um die Zugbegleiter gekämpft wird,
war leider nur eine Seifenblase. Ebenso die Aussage vom zukünftigen GDL-Vorsitzenden, die Zugbegleiter
noch stärker zu umwerben. Dass die GDL in den Kompromissverhandlungen selber auf die Vertretung
anderer Berufsbereiche bis 2014 verzichtet hat, zeugt von keinem großen Interesse an den
Zugbegleitern. Nicht dass diese Fahrpersonale schon einmal im Arbeitskampf geopfert wurden, nein sie wurden
ein zweites Mal geopfert. Bis 2014 wird kein Zugbegleiter auf die Interessenvertretung durch die GDL
warten. Dieser Kuhhandel mit der GDL wird sich nicht wiederholen.
Dank des Einsatzes der Transnet am letzten
Verhandlungswochenende bekommen alle Lokführer einen Lohnzuwachs von 1600 Euro bis zum 31.1.09
zugesichert. Diese Regelung wurde aus dem Tarifvertrag der Tarifgemeinschaft 1:1 übernommen. Diese
Kollegen werden sich keine Gedanken darüber machen, dass es keine einzige Verbesserung der
Arbeitsbedingungen geben wird. Alles bleibt beim Alten. Allein die für Februar 2009 zugesagte Senkung
der Arbeitszeit auf 40 Stunden pro Woche lässt etwas Positives erkennen. Tatsächlich arbeiten
sehr viele Lokführer über 50 Stunden in der Woche.
Es bleibt nur ein Fazit übrig: Die
Stärke der GDL liegt in der geschickten Lenkung der Mitglieder. Alle Fahrpersonale haben eine
deutliche Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen gefordert, viele Fahrpersonale wurden damit
gelockt. Sehr viele Fahrpersonale sind auf diesen Geisterzug aufgesprungen und haben geschlossen für
ihre Interessen gekämpft. Die Eigenständigkeit war für fast alle genauso wichtig wie
Verbesserungen im Arbeitsalltag.
Nun bleiben viele Fahrpersonale außen
vor und die verbliebenen Lokführer können sich bei der Transnet bedanken, dass sie wenigstens
einen Lohnzuwachs von 1600 Euro bis zum Januar 2009 garantiert bekommen, wenn es schon keine verbesserten
Arbeitsbedingungen geben wird.
Die Eigenständigkeit steht nur auf dem
Papier das war für die GDL-Spitzen entscheidend. Fakt ist, in den nächsten Tarifrunden
darf die GDL Forderungen aufstellen, wenn die konzerneigene Gewerkschaft Transnet dem zustimmt. Die GDL
darf für diese gemeinsam mit Transnet aufgestellten Forderungen auch kämpfen. Bevor sie jedoch
einen Tarifvertrag abschließen kann, braucht sie wieder die Unterschriften von Transnet und GDBA.
Für diesen Kompromiss haben die
Fahrpersonale nicht gekämpft, gelitten und geblutet!
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