SoZ - Sozialistische Zeitung |
Wie die Geschichte zeigt ist es so, dass Gott sich relativ wenig in den Lauf der Geschichte und die Kämpfe der
Menschheit einmischt. Wir Menschen müssen für uns selber sorgen, auf unsere eigenen Kräfte bauen, und wir können uns dabei
„nur” darauf verlassen, dass Gott uns manchmal Mut und Inspiration schenkt.
Die einzige Ausnahme scheint das Wetter zu sein. Da mischt sich Gott, oder wenn man so
will, das geistig-materielle System Mutter Erde, schon manchmal ein. In den Jahren, die für den Widerstand besonders wichtig waren, wie z.B. Anfang
der 40er Jahre des 20.Jahrhunderts, als es für den antifaschistischen Widerstand um Alles oder Nichts ging, da reagierte das geistig-materielle System
Mutter Erde mit drei sehr kalten Wintern in Folge, 1940, 41 und 42. Insbesondere der kalte Winter 1942 erschwerte den deutschen Vormarsch in
der Sowjetunion beträchtlich. Das geistig-materielle System Mutter Erde signalisierte mittels des Wetters, dass es ein vitales Interesse daran hatte, dass
der Faschismus geschlagen wurde.
Auch zu anderen Zeiten scheint es manchmal so gewesen zu sein, das es in Jahren, die
besonders wichtig für den Widerstand waren, in Europa und Nordamerika zu besonders kalten Wintern kam: So Ende des 18.Jahrhunderts zur Zeit der
Französischen Revolution, oder Ende der 60er Jahre des 20.Jahrhunderts zur Zeit der APO und der Studentenrevolte. Der große, später
leider stalinistische, proletarische dänische Schriftsteller, Martin Andersen Nexø, lässt in seinem Roman Pelle der Eroberer die
„Massen” von einem kalten Winter fantasieren, der dem Elend ein Ende setzt. Aber der Schwung hat offensichtlich nie gereicht, um wirklich
einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz zu schaffen.
Ich glaube, dass eine neue Kältewelle in Europa und Nordamerika unmittelbar
bevorsteht, denn die kommenden Jahre werden besonders wichtig für den Widerstand sein. Das geistig-materielle System Mutter Erde oder eben halt Gott
wird uns so „Leistet Widerstand” signalisieren, wahrscheinlich indem „es” das Golfstromsystem schwächt.
Wahrscheinlich wird diese nächste Kältewelle, in der Mutter Erde noch einmal ihre ganze Schönheit zeigt, etwa 30 Jahre andauern, und es
wird die letzte Gelegenheit sein, Widerstand zu leisten. Wenn wir es in dieser Zeit nicht schaffen, unser Haus in Ordnung zu bringen, dann wird sich die
Erderwärmung endgültig durchsetzen, und zwar so, dass kein höheres Leben auf der Erde mehr möglich ist.
Wie können wir diese uns verbleibende Zeit am besten nutzen? Das Beste
wäre wohl, wenn es bald zu politischen Streiks käme, angefangen mit den Zivildienstleistenden, denn sie sind die Einzigen, die in dieser Hinsicht
den Anfang machen könnten. Sie müssten gegen die Atomwaffen, die Atomkraftwerke und für einen nachhaltigen Klimaschutz streiken.
Man könnte es doch auf jeden Fall versuchen, die Zivildienstleistenden davon zu überzeugen, dass ein politischer Streik jetzt notwendig und
sinnvoll ist; gerade um den neuen Schwung, den die Anti-AKW Bewegung jetzt in Gorleben bekommen hat, nachhaltig zu nutzen!
Ausgehend von einem politischen Streik der Zivildienstleistenden müsste es
später zu politischen Streiks im gesamten Gesundheitswesen kommen, mit der gleichen Zielsetzung. Allerdings müsste dann auch die miserable
Situation in der Kranken- und Altenpflege mit im Vordergrund stehen. Die Arbeiterinnen und Arbeiter im Gesundheitswesen haben nicht nur eine besondere
Verantwortung für das Leben des einzelnen Patienten, sondern auch für das Leben des Patienten Erde!
Er wäre schön, wenn Mutter Erde oder Gott uns ermutigen könnten mit
einer Reihe von sehr kalten Wintern und warmen und trockenen Sommern, wie in den 40er Jahren des 20.Jahrhunderts. Ich hoffe darauf und bete manchmal
dafür!
In einem alten Volkslied heißt es: „Es schneiet keine Rosen, es regnet gar
keinen Wein.” Nein, das tut es wirklich nicht, aber mir würde es auch genügen, wenn es endlich wieder Schnee schneien würde!
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