SoZ - Sozialistische Zeitung |
Nach dem erneuten Schusswaffengebrauch durch einen Jugendlichen
an der Schule in Winnenden — was tun?
Trauern um die toten Menschen,
und der Seele Zeit zum Weinen lassen.
Wie stellt man sich bessere
gesellschaftliche Voraussetzungen vor, um solche Taten für junge Menschen
„unnötig” im Sinne von „ohne Not” zu machen? Welches soziale
Umfeld müssen Familien und Schulen bieten, um solche Gewaltausbrüche zu vermeiden?
Der Bedarf an Killerspielen
müsste hinfällig gemacht werden, aber vor allem der Bedarf an Schusswaffengebrauch
und Kriegsvorbereitungen.
Die Verteidiger der Kriegs-
und Ego-Shooter-Spiele sagen: „Wir spielen ja nur.” „Man übt sich in
taktischen und strategischem Denken.” Also wird gerade vermieden, davon zu sprechen,
dass das Bild auf dem Monitor möglichst echte Kampfsituationen darstellt, bei der der
„Schütze” mit Maus und Tasten mit „seiner” eigenen Waffe zielt.
Bei der eine möglichst hochgerüstete Grafikkarte möglichst echte Menschen-,
Monster- und Blutabbildungen zeigt.
Wer behauptet, dies hätte
keinen Einfluss auf Seele und Geist der „Spieler”, hat nichts begriffen. Warum
wird nicht statt der Behauptung, sie schadeten nicht, gefragt, wozu solche Spiele
überhaupt nützlich sind?
Die Verteidiger der
Schusswaffenausrüstung in den Haushalten behaupten ebenfalls, schießen sei
„nur ein Sport” Dazu werden aber immer mehr Kriegswaffen unters Volk gebracht. Was
ist das für ein Schieß"sport”, der 9-Millimeter-Pistolen, Maschinenwaffen
und anderes Tötungsmaterial braucht?
Eine Gesellschaft, in der
immer wieder Kriege und ihre Vorbereitungen gutgeheißen werden, die aktiv an Kriegen
teilnimmt, braucht Krieger. Sie benutzt „Spiel” und „Sport” auch zu
diesem Zweck. Was machen die Soldaten in Afghanistan? Am Horn von Afrika? Warum will man uns
glauben machen, die vielen toten Kinder im Gazastreifen seien
„Kollateralschäden” eines ansonsten nötigen Krieges?
Es geht nicht um das
(möglicherweise praktisch nicht durchzusetzende) „Verbot”, es geht darum,
dass Eltern und Schule ihren Kindern und Jugendlichen erklären können, dass es nicht
nötig ist zu schießen und zu lernen Krieg zu führen, weder am Computer, noch im
Schützenverein, noch bei der Bundeswehr. Und dass dann auch nicht griffbereit Waffen
herumliegen dürfen, ist sowieso keine Frage.
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