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Homepage SoZ - Sozialistische Zeitung, Mai 2009, Seite 22

Mord & Todschlag

James Sallis: Driver, München: Heyne, 2009, 159 S., 7,95 Euro

von Udo Bonn

Der Kontrakt ist geschlossen, und dann nehmen sie noch Steaks unter einem Berg Zwiebeln, Chilis und Tomaten, dazu schwarze Bohnen, Paprikareis, Weizentortillas, ein oder zwei Bier, anschließend zurück an die Bar. Driver hat sich engagieren lassen, den Fluchtwagen zu fahren, ein mehr oder weniger lukrativer Nebenjob zum Hauptgewerbe des jungen Stuntfahrers für Hollywoods Filmindustrie.
Als richtigen Verbrecher würde sich Driver nicht bezeichnen, er kennt sich halt gut mit Autos aus und hat großes Verständnis für die Anwendung von Talenten, für die Fahrkunst seines Mentors Shannon, die Qualität der Drehbücher Manny Gildens, für die ärztliche Kunst von Doc, für die Krimis von Starck und Pelecanos, die Musik von Parker, Sidney Bechet, Django Reinhard.
Immer wieder konnte er entwischen, wenn etwas bei den Überfällen schief gegangen ist. Aber jetzt hängt er fest, mehrere Leichen in einem Motel und Driver weiß nicht, ob noch mehr Killer auf ihn angesetzt worden sind, um ihm die ungewöhnlich hohe Beute abzunehmen. Mit seinen alten Mitteln kann er die Situation nicht mehr kontrollieren, wo das organisierte Verbrechen auftritt, sind frisierte Mustangs keine Rettung.
Vor einigen Monaten ist an dieser Stelle James Sallis Deine Augen hat der Tod lobend vorgestellt worden; noch rasanter und trotz des knappen Stils ergreifender ist der Roman Driver, der jetzt als Taschenbuch erschienen ist.
Nachdem man die knapp 160 Seiten verschlungen hat, wird man das eigene Lesetempo bedauern — oder noch mal einsteigen.


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