SoZ - Sozialistische Zeitung |
Michael Deister, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Conti, Hannover-Stöcken
"Liebe Freunde, wir sind hier heute zusammengekommen, um dem Conti-Vorstand klarzumachen, dass er
das tun muss, wofür er auch fürstlich bezahlt wird, nämlich Verantwortung zu übernehmen,
Verantwortung für das Unternehmen und gleichzeitig auch für die Menschen, die zum Erfolg der
Continental beigetragen haben. Nicht umsonst heißt es im Grundgesetz der Bundesrepublik, Eigentum
verpflichtet. Dabei sind Manager nur die Sachwalter der Eigentümer, und wenn sie versagen, dann sind
die Eigentümer verpflichtet, diese Manager zu entlassen. Einerseits sollen lauter Kollegen auf die
Straße gesetzt werden, andererseits werden Millionen für das Sponsoring von Fußball
ausgegeben. Wo bleibt da der Sportsgeist. Ist das Fairplay? Liebe Freunde, eigentlich sitzen wir doch alle
in einem Boot, die Führungskräfte und wir, die wir durch Lohnverzicht zu den Gewinnen beigetragen
haben. Jetzt geht es darum, wer den Kurs bestimmt: dieses verantwortungslose Management oder wir, die wir
uns hier versammelt haben?"
Werner Bischoff, Mitglied des
geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE
"Kolleginnen und Kollegen, ginge es nach
dem Vorstand, würden an beiden Standorten zum Jahresende 1900 Arbeitsplätze vernichtet werden.
Dazu sagen wir Nein, das ist unwirtschaftlich, wirtschaftlich falsch und eine sozialpolitische
Bankrotterklärung des Vorstands. Die Vorstände, liebe Kolleginnen und Kollegen, verdienen gutes
Geld, dafür erwarten wir angesichts der krisenbedingten schwierigen Lage auf dem Reifenmarkt
konzeptionell mehr als nur Trost und phantasielose Reaktionen, dafür werden diese Manager zu gut
bezahlt, als uns solch ein Schlamassel vorzulegen ... Und ich frage, warum ist dieser Vorstand so
beratungsresistent? Wir wollen den Vorstand in der heutigen Aufsichtsratssitzung von seiner Geisterfahrt
abhalten. Dem Vorstand rufen wir zu: Handelt verantwortlich und sozial, kehrt zu Wegen der Vernunft
zurück."
Xavier Mathieu, CGT-Kollege aus dem Werk Clairoix
"Aber heute sind wir hier in Hannover versammelt und zeigen damit, dass sie uns mit ihren Lügen
nicht mehr reinlegen können. Unsere Bosse und Aktionäre stehen zusammen wie die Nullen auf 500
Euroscheinen, aber wir sind vereint wie die Finger einer Hand, um zusammen zurückzuschlagen und unser
Recht auf Leben zu verteidigen. Das Los, das uns die reichen Aktionäre zugedacht haben, ist kein
unabwendbares Schicksal. Wir müssen gemeinsam handeln, entschlossen alle Hindernisse überwinden,
zu allem bereit sein, um unsere Zukunft und die unserer Familien zu garantieren. So können wir ihre
Pläne durchkreuzen und das Blatt wenden. Die Milliarden, mit denen heute die Familie Schaeffler spielt,
wurden durch unsere eigene Arbeit geschaffen. Ohne uns sind die Bosse und die Reichen nichts. Die Bosse und
ihre Diener, und in erster Linie die Regierungen in Deutschland wie in Frankreich faseln von
Wettbewerbsfähigkeit, von Konkurrenz, vom Marktzwang, das wäre das unausweichliche Schicksal, das
die bedauernswerten Bosse zwingt, Fabriken zu schließen, Tausende Arbeitsplätze zu streichen,
ganze Regionen in den Ruin zu treiben. Was auch immer geschehen wird, wir können die Steine, die man
uns in den Weg legen wird, überwinden."
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