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Drei Jahre ist es her, seit Israel eine tödliche Blockade über Gaza verhängt hat.
Sie macht den 1,5 Millionen Einwohnern das Leben für die Bewohner zu einem Alptraum. Die Versorgung mit Wasser, Strom und
medizinischer Hilfe ist stark beeinträchtigt, was viele Menschen schon das Leben gekostet hat. Was die Blockade nicht
vernichten konnte, hat der Krieg getan. Tausende wurden getötet und so schwer verwundet, dass sie bleibende Schäden
davon tragen.Auch nach dem Ende der Kriegshandlungen ist die Lage in Gaza weiterhin dramatisch. Die israelische Regierung
weigert sich nach wie vor, trotz unzähliger internationaler Appelle, ungehindert Personen und Waren nach Gaza zu lassen.
Die USA und EU-Regierungen lassen die Blockade kommentarlos zu. Damit unterstützen sie eine eklatante Verletzung der
völkerrechtlich bindenden Genfer Konvention, wonach die kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung strikt verboten
ist.
Seit Beginn der Blockade organisieren mutige internationale
Aktivisten aus vielen Ländern, darunter auch aus Israel, im Rahmen der Kampagne „Free Gaza” Schiffsfahrten von
Zypern nach Gaza, die Hilfsgüter geladen haben. Bisher wurden fünf solcher Fahrten organisiert; sie beweisen, dass die
Blockade durchbrochen werden kann, wenn genügend öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung mobilisiert wird.
In Deutschland haben sich seit Anfang des Jahres mehrere
Organisationen zum Projekt „Die Blockade beenden! Ein Schiff mit medizinischen Hilfsgütern für Gaza”
zusammengetan: IPPNW, Pax Christi, die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft, die Palästinensische Gemeinde, die
Deutsch-Palästinensische Medizinische Gesellschaft, die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost. Die
Organisationen verstehen ihre Initiative als unabhängig, aber durchaus als Teil der Internationalen Free-Gaza-Bewegung.
"Wir wollen der Strangulation und dem Aushungern einer
Bevölkerung von 1,5 Millionen Menschen nicht tatenlos zusehen, zumal sie weiterhin unter den fortgesetzten
militärischen Angriffen und ihren Folgen leiden”, heißt es im Aufruf des Bündnisses, den u.a.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse und weitere Bundestagsabgeordnete, Ulrich Gottstein (IPPNW), die Bischöfe
Heinz Josef Algermissen (Fulda) und Hans-Jürgen Abromeit (Pommersche Evangelische Kirche) und Rolf Verleger, ehemaliger
Vorsitzender des Landesverbands Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein, unterzeichnet haben.
Die Initiative hat vor, in diesem Frühjahr ein Schiff mit
medizinischen Hilfsgütern nach Gaza zu schicken. Spenden wurden gesammelt, einige Prominente habe sich zur Mitreise bereit
erklärt, es ist allerdings sehr schwierig, ein geeignetes Schiff zu organisieren. Die Aktion geschieht im Rahmen der
„Europäischen Kampagne für das Ende der Belagerung Gazas” Anfang Mai hat sich aus Großbritannien,
Frankreich, Irland, Schottland, Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden, Spanien, Deutschland, Italien,
Österreich und Norwegen ein Konvoi von über 100 Lkw in Richtung Genua in Bewegung gesetzt; sie werden mit dem Schiff
nach Alexandria übersetzen und von dort aus zum Grenzposten Rafah fahren. Die Lkw führen Rollstühle, medizinische
Geräte, Medikamente und Spielsachen mit.
Der Konvoi versucht es diesmal über Land. Denn im Januar
wurde die Dignity von einem israelischen Schnellboot gerammt und zum Abdrehen Richtung Libanon gezwungen; seitdem ist kein
Schiff mehr nach Gaza durchgekommen. Schwierig wird der Grenzübertritt nach Gaza werden, da die ägyptische Regierung
die israelische Blockadepolitik weitgehend mitträgt.
Infos; E-Mail: kontakt@freegaza.de. Den Aufruf unterzeichnen. Spenden an: Pax Christi, Vermerk „Spende
Schiff für Gaza”, Pax Bank eG (BLZ 37060193) 4000569017.
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