Sozialistische Zeitung |
Auch im Jahr 2000 werden die Leserinnen und Leser der SoZ die Zeitung alle zwei Wochen in unvermindertem
Umfang ihren Händen halten. Dies ist das Ergebnis der Jahresmitgliederversammlung der VSP, die sich im Dezember vorwiegend mit der
Bewältigung des Finanzlochs zu befassen hatte, das sich im Sommer 99 auftat und von dem wir in SoZ 18/99 berichteten.
VSP-Büro und SoZ-Redaktion hatten im Herbst
Sondermaßnahmen ergriffen, um das Loch zu stopfen: Appelle an Beitragszahlende und SpenderInnen, uns mit einer (erhöhten)
Dauerspende zu unterstützen sowie die SoZ verstärkt im Bekanntenkreis anzubieten. Es war klar, dass die Zukunft der SoZ vom
Willen der VSP-Mitglieder und der SoZ-Lesenden abhängen würde, das Projekt weiter zu verfolgen. Der Ausgang schien offen.
Zu unserer Freude war die Reaktion eindeutig: Mitglieder und
AbonnentInnen wollen das Projekt SoZ weiter betreiben, es konsolidieren und zu einer guten Ausgangsbasis für neue Projekte ausbauen.
Nur wenige sprachen sich für die Umstellung auf ein dreiwöchiges oder vierwöchiges Erscheinen der SoZ aus. Die meisten
plädierten dafür, den gegenwärtigen Rhythmus beizubehalten. Erleichtert wurde diese Entscheidung durch die positive
Resonanz, die der Appell zu Erhöhung der Dauerunterstützungen gefunden hat. Zwar ist dieses Pflänzchen noch klein, und der
Umfang der Erhöhung teilweise bescheiden, aber doch deutlich eine Willensbekundung für die 14-tägige SoZ. Auch das
(Zwischen-)Ergebnis der Weihnachts-Spendenkampagne (siehe S.15) zeugt von diesem Willen. Besonders erfreulich ist hierbei, dass sich
wieder SpenderInnen gemeldet haben, die wir seit längerem aus den Augen verloren hatten.
Die bisherigen zusätzlichen Einnahmen reichen allein jedoch nicht aus, das Loch zu stopfen. So mussten wir weitere
Sparmaßnahmen beschließen, die wichtigsten sind:
* Künftig (ab Nr. 2/00) wird die SoZ ohne rote Farbe auf der
Titelseite erscheinen.
* Das SoZMagazin erscheint (aus redaktionsinternen Gründen), wie
schon im vergangenen Jahr, nur noch zweimal: im Sommer und an Weihnachten. An der Stelle des dritten Magazins an Ostern tritt nun die
SoZBibliothek, in ähnlicher Aufmachung wie das SoZMagazin, jedoch ohne Glanzumschlag und ohne Schmuckfarbe.
* Aus Kostengründen werden SoZMagazin und SoZBibliothek
zusammen mit der jeweils vorangehenden SoZ verschickt.
Weil aber auch dies noch nicht ausreichen würde, den Haushalt
auszugleichen, und weil wir zusätzlich mit einer Erhöhung der Druckkosten ab dem neuen Jahr konfrontiert sind, hat sich die
Versammlung dazu entschlossen, den Abopreis ab dem 1.März 2000 um 10 DM zu erhöhen. Der Preis des Sozialabos bleibt
unverändert bei 50 DM.
Diese Maßnahmen reichen aus, das bestehende Finanzloch zu stopfen. Eine wirkliche Konsolidierung wird sich jedoch erst
dann einstellen, wenn wir den Rückgang der Mitgliedsbeiträge, Spenden und Abozahlen stoppen können. Unvermindert
werben wir deshalb für eine (erhöhte) monatliche Dauerunterstützung für die SoZ. Andererseits war den Versammelten
auch klar, dass eine stärkere Attraktivität der SoZ unauflöslich damit verbunden ist, dass diejenigen, die sie
unterstützen, sich aktiv in die Politik einmischen, dies in der SoZ zum Ausdruck bringen und mit der SoZ arbeiten.
Erfreulicherweise stellte die letzte Jahresmitgliederversammlung der VSP
gerade in dieser Beziehung gegenüber den Vorjahren einen Wendepunkt dar. An beiden Tagen war die Beteiligung gut, die
Entschlussfreudigkeit wachsend und ein spontanes Engagement für mehr überörtliche Koordination der politischen
Aktivität zu registrieren. Schwerpunkte sind dabei die Gewerkschaftsarbeit, die Euromärsche, die Mitarbeit im Buko bzw. anderen
internationalistischen Strukturen, die Mitarbeit einiger VSP-Mitglieder in der PDS, die Unterstützung des Projekts
"Oppositionskonferenz". Es erklärten sich auch vermehrt Menschen bereit, sich an der Organisationsarbeit für SoZ und
VSP zu beteiligen.
Die Entscheidung fürs Weitermachen war nicht eine fürs Einigeln. So kam zum x-ten Mal der Wunsch auf, Initiativen
für eine gemeinsame linkssozialistische bis linksradikale Zeitung zu ergreifen (zusammen mit ak und anderen), doch wurden auch die
Hindernisse offen angesprochen: nicht zuletzt liegen sie darin, dass auch im linksradikalen Spektrum nur noch wenige ein Zeitungsprojekt mit
einem organisationspolitischen Projekt verbinden. Solange es auf dieser Ebene keine Fortschritte gibt, soll das bestehende Produkt SoZ
konsolidiert und nach Möglichkeit verbessert werden.
Vorschläge für Verbesserungen gab es wieder zahlreiche, wie
sich die Redaktion auch etliche Klagen über den Umgang mit AutorInnen anhören musste. Natürlich ist die Personaldecke in
Köln zu gering, als dass alle Wünsche befriedigt werden könnten. Eindeutig ist jedoch, dass über veränderte
Strukturen der Redaktionsarbeit nachgedacht werden muss, um mehr Kräfte von außerhalb besser einzubinden. Da können wir
von anderen Redaktionen was lernen.
Angela Klein
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