Sozialistische Zeitung |
Nach den jüngsten Aufmärschen in Dortmund und Düsseldorf soll am 9.Dezember in Köln wieder
ein Naziaufmarsch in Nordrhein-Westfalen stattfinden der dritte innerhalb von zwei Jahren. Unter dem Motto "Gegen antideutsche Hetze
Meinungsfreiheit auch für so genannte Neonazis" wollen sich nach Polizeiangaben zwischen 700 und 900
Rechtsextremisten um 11 Uhr am Ebertplatz in Köln treffen. Bereits um 9.30 Uhr soll am Offenbachplatz eine Kundgebung gegen den Naziaufmarsch
mit anschließender Demonstration stattfinden.
Angemeldet wurde die Demonstration, wie die letzten beiden Aufmärsche in
Köln auch, von dem Kölner Paul Breuer und Christian Worch, der als Integrationsfigur der sogenannten "Freien Kameradschaften"
gilt. Für den Aufmarsch wird innerhalb der "Freien Kameradschaften" massiv mobilisiert: Auch in Süddeutschland und auf einigen
Internetseiten und auch einige NPD-Unterorganisationen rufen auf, nach Köln zu kommen.
Gegen den Naziaufmarsch mobilisieren zwei Bündnisse: Das linke Bündnis
"Köln stellt sich quer" und das bürgerliche "Kölner Bündnis gegen Rassismus". "Köln stellt sich
quer" ruft dazu auf, den Naziaufmarsch am 9.Dezember zu stoppen und hat eine Gegendemonstration sowie eine Kungebung am Offenbachplatz
angemeldet.
Der 9.Dezember ist einer der verkaufsoffenen Adventssamstage und erwartet werden bis zu
10000 GegendemonstrantInnen. Reden werden auf der Kundgebung Vertreter von "Kein Mensch ist illegal", der Antifa Köln und ein
Sprecherin der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Vor den Kundgebungen finden von der Kölner
Musikerinitiative "Arsch Huh" durchgesetzt eine halbe Stunde Musikprogramm mit lokalen Bands statt.
Das "Kölner Bündnis gegen Rassismus" ruft ebenfalls zur
Demonstration und Kundgebung am Offenbachplatz auf. Anders als in Düsseldorf oder Dortmund gibt es nur eine Demonstration, die gemeinsam
durchgeführt wird. Beteiligt sind hier Gewerkschaften, "Arsch Huh", sowie SPD und FDP. Auch Oberbürgermeister Fritz
Schramma (CDU) hat seine Teilnahme an der Demonstration angekündigt.
Dieses Bündnis verfügt über gute Kontakte zur Polizei. Karl-Heinz
Pütz, ehemaliger KPD/AO-Kader und jetziger "Arsch-Huh"-Manager werden nicht umsonst gute Kontakte zu Polizeidirektor Winfried
Granitzka nachgesagt, mit dem er im Polizeibeirat sitzt. So stellten VertreterInnen von "Arsch Huh" in Aussicht die geheime
Demoroute der Nazis von der Polizei erhalten zu können, um sie im Voraus zu plakatieren. Bedingung sei, dass diese Information nicht für
andere Aktionen genutzt würde.
Patrick Hagen
Infos im Web: www.is-koeln.de/antifakoeln.
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