Sozialistische Zeitung |
ATTAC Schweiz organisiert am Freitag, den 26. Januar 2001, in Zürich eine internationale Konferenz: "Das andere Davos". Am darauf
folgenden Samstag findet in Davos eine internationale Kundgebung statt, um den dort zum alljährlichen Weltwirtschaftsforum (WEF) versammelten Global
Players aus Wirtschaft und Politik zu zeigen, dass wir ihrem neoliberalen Projekt, das für die gesamte Welt Ausbeutung, Armut und Umweltzerstörung
mit sich bringt, Perspektiven für eine andere Welt entgegensetzen können.
Das WEF wird von den transnationalen Konzernen finanziert und vereint Jahr für Jahr die
Protagonisten des Neoliberalismus aus Wirtschaft, Politik und der akademischen Welt. Zeitgleich zum WEF findet im Januar auf Initiative der brasilianischen
Volksbewegungen in Porto Alegre (Bundesstaat Rio Grande do Sul, Brasilien) erstmals das Weltsozialforum (WSF) statt ([www. worldsocialforum.org]), an dem sich
Vertreterinnen und Vertreter all jener Bewegungen und Organisationen treffen, die für eine andere Welt kämpfen. Wir unterstützen das WSF und
möchtenallen, die im Januar nicht nach Porto Alegre gehen können, einen Raum für Diskussionen und Kontakte in derselben Perspektive anbieten
und zwar in Zürich, der inoffiziellen Hauptstadt des helvetischen Kapitalismus, die zugleich ein bedeutender internationaler Finanzplatz ist.
Wir können Unterkunft für mehrere hundert Personen organisieren (Freitag und Samtag). Bitte meldet euch möglichst rasch unter
folgender Adresse an:
E-Mail [basel@attac.org]
Peter Streckeisen (ATTAC Basel)
Kontakte: Fon (004161) 4812491; Anschrift: ATTAC Basel, Postfach, CH-4002 Basel;
www.under.ch
www.attac.org/schweiz
Programm "Das andere Davos"
Widerstand gegen die Globalisierung des Kapitals Alternativen, die von unten kommen, diskutiert und weiterentwickelt werden müssen
Freitag, den 26. Januar 2001
Internationale Konferenz
Volkshaus, Stauffacherstr. 60, Zürich
Einleitung: 13.3014.30 Uhr
Die Globalisierung des Kapitals und ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen
Leitung: Charles-André Udry, Ökonom, ATTAC Schweiz
mit: François Chesnais, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von ATTAC, Autor von La mondialisation du capital; Jörg Huffschmid (Uni Bremen),
Autor von Politische Ökonomie der Finanzmärkte (angefragt) oder Winfried Wolf; Pietro Basso, Professor an der Universität Venedig; Alex
Callinicos, Professor an der University of York, oder Chris Harman, Ökonom
Foren: 14.4517 Uhr
1. Die Globalisierung des Kapitals und ihre Auswirkungen auf die Arbeit und die soziale Situation der Frauen
mit: Annie Thébaud-Mony (Universität Paris, Centre de recherche contemporain sur les
questions de santé publique), Spezialistin zu Fragen von Arbeit, Gesundheit/Krankheit; Christa Wichterich, Soziologin und Autorin von Die globalisierte Frau;
eine englische Feministin (noch offen); Beiträge von Arbeiterinnen der Basler Zentralwäscherei (Zeba AG), der Lonza-Werke (Wallis), der
Zürcher Spitäler (AGGP) und Bosch (Deutschland)
2. Die Globalisierung als Herausforderung für die Gewerkschaftsbewegung: Die Notwendigkeit eines neuen Internationalismus
mit: Dan Gallin, Global Labour Institute, Genf; Pino Sergi, Gewerkschaft Bau & Industrie,
Schweiz; Ursi Urech, Vizepräsidentin VPOD Zürich; Gérard Greenfield (UITA Union internationale des travailleurs de
lalimentation, Hongkong); ein Vertreter der IG Metall; Raffaello Renzacci, FIOM, Turin; ArbeiterInnen von DaimlerChrysler (Deutschland)
3. Die Globalisierung des Kapitals und das neue "internationale Recht" ("humanitäre" Interventionen usw.)
mit: Robert Charvin (Universität Nizza), Autor von Nouveau droit international à
lépoque impérialiste; Jean-Marie Vincent, Direktor des Departements für Politikwissenschaften der Université de Paris VIII; Claude
Meillassoux, Anthropologe, chercheur honoraire CNRS, Paris; Paolo Gilardi, Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GsoA)
4. Die Globalisierung des Kapitals und die imperialistische Rüstungspolitik
mit: Winfried Wolf, Ökonom; Claude Serfati, Ökonom (Université Versailles
Saint-Quentin, Paris); Gilbert Achcar (Université de Paris VIII), Autor von La Nouvelle guerre froide
5. Globalisierung und Migration
mit: Pietro Basso, Universität Venedig, Herausgeber von Mondialisation et migrations; Alain
Morice, directeur de recherche au CNRS, Ethnologe; Jean-Pierre Tabin, Fachhochschulprofessor HES EESP, Lausanne; eine Vertreterin des
Fraueninformationszentrums Zürich (FIZ)
Schlussrunde: 17h1519h15:
Diskussion über zwei aktuelle Beispiele der politischen, sozialen, kulturellen und
militärischen Auswirkungen der Globalisierung des Kapitals
l Palästina: Die Hintergründe der neuen Intifada
mit: Michel Warschawsky (Alternatives Informationszentrum, Jerusalem); Shraga Elam
(Nahostforum, Zürich); Albert Agazarian (Universität Bir-Zeit)
l Kolumbien: Der Plan Colombia oder wie eine militärische Aggression als Drogenbekämpfung verkauft wird
mit: Claudio Katz, Ökonom, Professor an der Universität von Buenos Aires,
Argentinien; Luis Alberto Matta Aldana, Jurist und Spezialist der Agrarreform, Kolumbien; Vertreter der kolumbianischen Cocaleros (Koka-Bauern)
19.1520.15 Uhr: Abendessen im Volkshaus (Restaurant Helvetiaplatz)
Grosse Schlussveranstaltung im Theatersaal im Volkshaus, 20.3022.30 Uhr
unter der Leitung von Franz Schultheis, Raison dagir (Netzwerk von Pierre Bourdieu) im
deutschsprachigen Raum
mit: Winfried Wolf, Christa Wichterich, Jean Ziegler oder Peter Bodenmann, Alex Callinicos oder
Chris Harman, Jean-Marie Vincent, Alain Bihr, François Chesnais u.a.
Live-Schaltung(en) nach Porto Alegre zum Weltsozialforum
22.451.30 Uhr: Musik mit einem DJ aus Jamaica
Samstag, den 27. Januar 2001
Demonstration in Davos
Für jene, die nicht nach Davos gehen, gibt es ein interdisziplinäres Atelier über politische und gewerkschaftliche Perspektiven in der
aktuellen Phase der Globalisierung des Kapitals
evtl. Schlusserklärung für die Medien
Informationen und Meinungen sollten keine Waren sein. Und Geld ist ein Fetisch. Dennoch und ganz praktisch: Die Online-SoZ sieht nur umsonst aus. Wir brauchen Eure Euros.
Spendet steuerlich abzugsfähig!
VsP, Postbank Köln, BLZ 370100 50, Kontonummer 603 95 04