Solidarität

Hannes Heine

In Göteborg sind wegen der Ausschreitungen anlässlich des EU-Gipfels Skandalurteile gefällt worden. Wir dokumentieren nachstehend einen Brief der IG Medien, mit der Bitte um Solidaritätserklärungen an die angegebenen Stellen. Hannes Heine ist Mitglied des Landesfachbereichs-Jugendvorstandes FB 8 Berlin-Brandenburg:

Es geht um Solidarität!

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

wir bitten um Solidarität mit unserem 19-jährigen Kollegen Hannes Heine, der seit Juni in schwedischer Haft sitzt. Kollege Hannes Heine wurde im Zuge der Demonstrationen gegen den EU-Gipfel in Göteborg abseits der Auseinandersetzungen festgenommen. Er sitzt derzeit in Haft und ihm wird schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert drei Jahre Haft für den 19-Jährigen. Die Anklage fußt allein auf Aussagen eines Polizisten, der ihn bei diversen Aktivitäten gesehen haben will.
Die Mitglieder des Landesbezirksfachbereichsjugendvorstandes, die in der fünfköpfigen Delegation mit in Göteborg waren, haben versichert, dass sowohl sie als auch Hannes nicht an Gewalttaten beteiligt waren und — wie die Mehrheit der Demonstranten — friedlich demonstriert haben.
Die Haftbedingungen verletzten die EU-Mindeststandards. Gemeinsam mit anderen Gefangenen musste Hannes drei Wochen ohne jeden Kontakt zur Außenwelt verbringen und ohne zu wissen, was ihm genau vorgeworfen wird, Während dieser Zeit wurden auch persönliche Briefe Angehöriger nicht zugestellt. Er war untergebracht in einer 6-qm-Zelle und hatte eine halbe Stunde Ausgang pro Tag. Das Recht auf freie Anwaltswahl wurde ihm verweigert. Der ihm zugewiesene Pflichtverteidiger war mit dem Fall überfordert, es war sein erster Strafrechtsfall überhaupt. Der in Deutschland von uns beauftragte Anwalt hatte keinerlei Möglichkeit, mit Hannes Kontakt aufzunehmen. Erst nach drei Wochen wurde einem Anwaltswechsel stattgegeben. Der jetzt beauftragte Anwalt kostet ca. 20000 DM.
Kollege Hannes Heine, seit mehreren Jahren Mitglied des Landesbezirksjugendvorstands der IG Medien Berlin-Brandenburg, ist ein sehr engagierter und couragierter Kollege. Neben vielen Aktivitäten hat er jährlich mindestens zwei Wochen seiner Freizeit für Berufsschulaktionen geopfert und ist auch Teamer des DGB-Landesbezirksprojekts Berlin-Brandenburg "Courage".
Ganz persönlich erkläre ich hiermit auch, dass nach meinem Dafürhalten keine Gewalttaten von Seiten Hannes Heines in Göteborg vorstellbar sind. Dies resultiert auch daraus, dass ich ihn seit seinem Eintritt in die Gewerkschaft persönlich sehr gut kenne. Aus diesem Grunde bitte ich euch, alles in euren Möglichkeiten stehende zu unternehmen, um Hannes Heine Solidarität zu zeigen und des Weiteren zur Deckung der Kosten auf das Konto der

Spenden zur Deckung der Kosten an:
SEB-Bank in Berlin (BLZ 10010111), 1496831900
Kontoinhaber: Landesjugendvorstand der IG Medien

Solidaritätserklärungen an:
Hannes Heine, c/o Häktet, Göteborg Box 216 S-40123, Göteborg, Schweden

Mit gewerkschaftlichen Grüßen
Andreas Köhn
Fachbereichsleiter und stellvertretender Landesbezirksleiter ver.di Berlin-Brandenburg

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