Sozialistische Zeitung |
"Wir repräsentieren Hunderte Millionen Menschen, die nicht mehr daran glauben, dass die Liberalisierung des Handels höheren
Lebensstandard und mehr Beschäftigung bringt. Während die Globalisierung einen bisher ungekannten Reichtum geschaffen hat, stimmen alle auch darin überein, dass sie
weltweit die Ungleichheit vermehrt hat, wie die wachsende Armut in allen Teilen der Welt zeigt", erklärte Bill Jordan vom Internationalen Bund Freier Gewerkschaften.
Unter dem Eindruck sich rapide verschlechternder Bedingungen für Arbeitnehmer weltweit, unter dem Eindruck
zunehmender Proteste gegen die Politik der internationalen Einrichtungen wie WTO und IWF, unter dem Eindruck des brutalen Vorgehens von Staatsorganen gegen protestierende Menschen
und einer eindrucksvollen und größer werdenden Antiglobalisierungsbewegung, haben die internationalen gewerkschaftlichen Gewerkschaftsverbände (Global Unions)
für den 9.November 2001 zu einem Global Action Day aufgerufen. Vielfältige Aktionen wie Demos, Protestveranstaltungen, Arbeitsniederlegungen, Flugblätter,
Gesprächen mit Arbeitgebern und Politikern wurde angeregt.
Die Belegschaftsliste bei der Bayer AG in Wuppertal kommt diesem Aufruf gerne nach, da sie seit Jahren versucht, die
Zusammenhänge zwischen Globalisierung und den konkreten Arbeits- und Lebensbedingungen inner- und außerbetrieblich aufzuzeigen. Sie versucht, in konkreter internationaler
Zusammenarbeit Alternativen zu diskutieren und praktische Solidarität zu organisieren.
• Weg mit GATS
Wir fordern aktuell insbesondere den Stopp und die Rücknahme der Privatisierung öffentlicher Dienste wie sie im
GATS (General Agreement of Trade in Services) vorgesehen ist. Alters- und Gesundheitsversorgung, Bildung und die Versorgung mit Wasser und Energie müssen für alle
Menschen als Grundversorgung bereitgestellt werden und dürfen nicht als Ware zur Profitgewinnung betrachtet werden.
• Sofortige Einstellung des Kriegs gegen Afghanistan!
• Dieser Krieg wird das Risiko terroristischer Angriffe nicht vermindern, sondern erhöhen.
• Er wird weitere zivile Opfer kosten.
• Er wird weitere Regionen destabilisieren und weitere Kriege zur Folge haben.
• Der Krieg zieht finanzielle Mittel von wichtigen sozialen Aufgaben ab.
• Er verstärkt die Wirtschaftskrise mit der Folge weiterer Arbeitsplatzverluste.
• Er dient der Ausweitung von Weltherrschaft und der Verfolgung wirtschaftlicher Interessen.
Im Krieg bleiben immer auch die Wahrheit und die Meinungsfreiheit auf der Strecke. So beklagt der Internationale Bund
der Journalisten Eingriffe in die Pressefreiheit und Druck auf Journalisten, damit sie Regierungsversionen zu publizieren. Andersdenkende werden in die Ecke von Terroristen gestellt.
Im Namen der Freiheit werden ohne mit der Wimper zu zucken elementare demokratische Rechte abgebaut.
Die Globalisierung, die die Interessen der Mehrheit der Menschheit mit Füßen tritt, führt in ihrer
aggressivsten Form zu Krieg und Bürgerkrieg. Deswegen ist die Forderung nach dem Ende des Krieges für uns Bestandteil des Global Action Day.
Kontakt: Belegschaftsliste, c/o Hufschmidt, Wirkerstr.4, 42115 Wuppertal, Fon (0202) 2741545, Fax (0202) 2741547.
"Für uns bedeutet [Globalisierung], gegeneinander um die billigsten Löhne, die schlechtsten Arbeitsbedingungen und die niedrigsten Umwelt- und Sozialstandards
konkurrieren zu müssen … Die Herrscher der Welt haben Angst, dass sich die weltweite Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung zusammenschließt, um gemeinsam für eine
bessere und gerechtere Welt, eine Globalisierung in unserem Interesse, zu kämpfen. Diese Angst ist gerechtfertigt. Sie erklärt auch den schäbigen Versuch, das tausendfache
Verbrechen vom 11.September mit unserem Kampf in Verbindung zu bringen und unser Mitgefühl mit den Opfern zu instrumentalisieren, um einen ‚Kreuzzug gegen alle Feinde
der ‚zivilisierten Welt zu rechtfertigen. Mit der zivilisierten Welt sind die Zentren des globalen Kapitalismus gemeint ... Dieser "Kreuzzug" ist die Fortsetzung der
‚Globalisierung mit militärischen Mitteln."
Die Unterzeichneten sprechen sich u.a. aus: "Gegen IWF, Weltbank und diskriminierende Handelsabkommen wie
Maastricht und FTAA; gegen die Zahlung und für die Streichung der Auslandsschulden ohne entschädigung der Gläubiger; gemeinsamer Kampf um weltweite
Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverlust; gegen Privatisierung, Entlassungen und Flexibilierung der Arbeitsbedingungen."
Betriebsgruppenvorstand der Charité, Berlin
Kontakt: Carsten Becker, E-Mail: cabecker34@hotmail.com.
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