SoZ Sozialistische Zeitung

Zur SoZ-Homepage SoZ - Sozialistische Zeitung, Mai 2003, Seite 1

Stoppt Schröder!

Gewerkschaften geben dieser Tage bereitwillig zu, dass sie in die Defensive geraten sind. Sie haben versucht, über die Teilnahme an der Herrenrunde, genannt Bündnis für Arbeit, Einfluss auf die Politik und gesellschaftliche Anerkennung zu bekommen. Dafür waren sie bereit, moderate Lohnerhöhungen abzuschließen.
Das wurde ihnen nicht gelohnt. Die Bosse wollten allein die Melodie vorgeben und verpassten ihnen einen Fußtritt. Nach den Ohrfeigen von Hartz und Rürup wachen die Gewerkschaften nun unsanft auf und stellen fest: Sie haben in der Politik keinen Ansprechpartner mehr. Die Führungsriege der SPD versteht sich nur noch als "Genossin der Bosse" und ruft ihrer Mitgliedschaft zu, was einst der Schlachtruf von Margaret Thatcher war: "Es gibt keine Alternative."
Die Konkurrenz um den höchsten Aktienwert und den größten Marktanteil geht dramatisch zu Lasten der Lohnabhängigen — ob sie Arbeit haben oder nicht. Die Gewerkschaften aber scheinen noch nicht begriffen zu haben, dass die Unternehmer gegen Erwerbstätige wie Erwerbslose Krieg führen und die SPD dabei auf ihrer Seite haben.
Die Zeiten sind vorbei, wo gesagt wurde: Alle bekommen was ab vom Kuchen. Jetzt heißt es: Die oder wir. Was die Lohnabhängigen sich nicht erstreiten, wird ihnen genommen. Sie müssen lernen, für ihre Interessen genauso kompromisslos einzutreten wie die Bosse für die ihren.
Eine SPD-Regierung ist dabei nur dann eine bessere Kampfposition für Gewerkschaften, wenn diese sie auch nutzen und nicht klein beigeben unter dem Vorwand, das Wichtigste sei der Erhalt der Regierung. Das Wichtigste ist die Verteidigung unserer Rechte und Interessen. Es kann passieren, dass die SPD-Regierung dann fällt. Dann ist es höchste Zeit für eine sozialistische Alternative, die den Namen verdient.

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