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Unbeeindruckt von den Protesten setzen die vereinten Clans der Sozialräuber ihren Angriff fort: Die leidende Konjunktur
soll durch Steuersenkungen angekurbelt werden; zahlen tun das die Arbeitslosen und die Beschäftigten mit der Ausweitung von Billigjobs, der
Aushöhlung des Kündigungsschutzes, der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, der Aushöhlung des gewerkschaftlichen Schutzes durch
Kollektivverträge. Es kümmert die Sozialräuber wenig, dass selbst Wirtschaftsexperten sagen, einen positiven Konjunktureffekt werde das
Programm kaum bringen.
Die kapitalistische Wirtschaft steckt in einer strukturellen Krise, und den Apologeten des
Neoliberalismus fällt
nicht mehr dazu ein, als die Bevölkerung dafür zahlen zu lassen. Damit steigen
zwar, wie in den 90er Jahren, die Profitraten, aber ein anhaltende neue Aufschwungsperspektive ergibt sich daraus noch nicht.
Und was machen die Beraubten? Immerhin, sie stecken den Kopf nicht mehr in den Sand. Sie
fangen an zu begreifen, dass sie sich wehren müssen. Sie wehren sich alle gegen das Gleiche: die Streichung des sozialen Schutzes, der sozialen
Leistungen, der öffentlichen Dienste. Sie erkennen ihre Gemeinsamkeit und fangen an, ihre Proteste zu bündeln.
Doch bisher bleibt die Gemeinsamkeit noch in der Abwehr der unmittelbaren Gefahren
stecken. Der Blick richtet sich noch nicht auf die Wurzel des Übels. Die kollektive Abwehr ist unkoordiniert; es gibt keine Verständigung über
ein gemeinsames Ziel. Dabei scheint dieses in den Forderungen durchaus auf: Bildung, Gesundheit, Existenzsicherheit das sind keine Waren, das sind
Menschenrechte, auf die alle einen Anspruch haben. Der alte Sozialstaat hat diese Bereich aus der Warenproduktion herausgenommen. Der Kern des
neoliberalen Angriffs aber besteht darin, alle Lebensbereiche in die Warenproduktion einzubeziehen, um mehr Akkumulationsmöglichkeiten für
Kapital zu schaffen. Es wäre eine Illusion zu glauben, wir könnten die sozialen Bereiche als Nischen bewahren, ohne die wilden Reiterhorden, die
überall nach Kapitalverwertung und Profit jagen, vernichtend zu schlagen. Und dieser Kampf bedarf eines langen Atems über das Jahr 2004 hinaus.
Der eine Ring, »sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu
binden«, muss vernichtet werden.
Informationen und Meinungen sollten keine Waren sein. Und Geld ist ein Fetisch.
Dennoch und ganz praktisch: Die Online-SoZ sieht nur umsonst aus. Wir brauchen Eure Euros.
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