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Zur SoZ-Homepage SoZ - Sozialistische Zeitung, März 2005, Seite 21

Neu bei ISP

Barbara Weinhold, Eine trotzkistische Bergsteigergruppe aus Dresden im Widerstand gegen den Faschismus, Köln: Neuer ISP-Verlag, 236 Seiten, 21 Euro

Die Arbeit von Barbara Weinhold schließt eine Lücke in der Erforschung der Geschichte des deutschen Trotzkismus. Dabei kam der Autorin zugute, im Kreise der antifaschistischen Widerstandskämpfer aufzuwachsen und mit einigen von ihnen verwandt zu sein. Bisher sprachen die Historiker nur von einer »Dresdener Gruppe« oder von dem Emigranten »Julik«, ohne jedoch näheres auszuführen.
Die Mitglieder der trotzkistischen Widerstandsgruppe entstammten zumeist sozialdemokratischen Arbeiterfamilien. Sie waren Arbeiter, aktive Gewerkschafter, einige waren Mitglieder oder Sympathisanten der KPD. Alle waren begeisterte Bergsteiger in der Sächsischen Schweiz. Als sie auf ihre politischen Fragen von der KPD keine sie befriedigenden Antworten erhielten, suchten sie diese bei Trotzki. Sie schlossen sich der Linken Opposition der KPD an und wurden aus der KPD und der Bergsteigerorganisation ausgeschlossen. 1933 wurden sie in die Illegalität gedrängt.
Sie stellten Verbindungen zu den in die Tschechoslowakei emigrierten Trotzkisten her und organisierten eine umfangreiche illegale Grenzarbeit. Sie brachten durch illegale Grenzgänge Tausende gedruckter Zeitungen und Broschüren nach Dresden und verteilten sie an Gruppen in anderen Städten.
1937/38 wurde die Gruppe verhaftet und verurteilt. Ihre Mitglieder verbrachten mehr als 40 Jahre in faschistischen Zuchthäusern und Konzentrationslagern. Sie verhielten sich solidarisch und überlebten die Hölle. Keiner verließ bis 1945 die trotzkistische Organisation.X2

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