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Franz Müntefering, SPD-Vorsitzender, hat wohl aller durchsichtigen
wahltaktischen Motive zum Trotz einen Nerv getroffen, als er die »Kapitalismuskritik« lostrat.
Zwei Drittel der Bevölkerung stimmen ihm zu, aber 75% durchschauen auch, dass die SPD selber im
Interesse des Kapitals regiert zuletzt wieder mit neuen Steuergeschenken für Unternehmenserben.
Müntefering kritisiert nur bestimmte Kapitalisten und Kapitalgruppen, vorzugsweise US-amerikanische,
vorzugsweise das »raffende« Kapital. Er kritisiert nicht den dem Kapital innewohnenden Zwang zur
Akkumulation und Konkurrenz. Dabei sind dies die Haupttriebkräfte, warum eine Deutsche Bank selbst
dann 2500 Angestellte entlässt, wenn sie Milliarden Gewinne macht. Münteferings
Kapitalismuskritik moralisiert nur, als handele es sich bei Kapitalisten um eine besonders gierige Sorte
von Menschen. Dabei wusste schon Karl Marx: »Es handelt sich hier um die Personen nur, soweit sie die
Personifikation ökonomischer Kategorien sind, Träger von bestimmten Klassenverhältnissen und
Interessen.«
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