SoZSozialistische Zeitung

Zur SoZ-Homepage SoZ - Sozialistische Zeitung, Oktober 2005, Seite 22

Links-netz

Intellektuelle Gegen-Hegemonie

Die online-Zeitschrift links-netz versteht sich nicht als Zeitschrift mit periodischer Erscheinungsweise und auch nicht als »Archiv für abgelegte Texte«, wie sie von sich selber sagen. Ihre Macherinnen und Macher sind auch »keine politische Gruppe im üblichen Sinne« und vertreten auch keine explizite »Linie«
Bei links-netz haben wir es mit einer Reihe mal mehr, mal weniger bekannter linker Intellektueller zu tun, »Leuten aus dem Raum Frankfurt/Main, die nicht nur politisch diskutieren, sondern auch in laufende Diskussionen eingreifen wollen«. Man findet Autoren, die noch vor 15 Jahren vor allem in der links, dem alten Blättle des Sozialistischen Büros, zu lesen waren (Joachim Hirsch, Rudolf Walther u.a.), die heute im Umfeld des Komitees für Grundrechte und Demokratie arbeiten (Christa Sonnenfeld, Dirk Vogelskamp u.a.) und Autoren, die man als linke Professoren (Heinz Steinert) oder engagierte Jungwissenschaftler (Ulrich Brand) kennt.
Links-netz hat es sich zur erklärten Aufgabe gemacht, dem schlechten Stand linker Theorie und Politik am Beginn des 21.Jahrhunderts Zeichen entgegen zu setzen. »Was allerdings unter ›links‹ zu verstehen ist und was eine linke Kritik auszeichnet, ist heute weniger denn je selbstverständlich, sondern bedarf neuer Orientierungen und Begründungen. Der Zusammenbruch der staatssozialistischen Systeme hat nur bestätigt, was schon lange offensichtlich war, nämlich dass es ein schlüssiges theoretisches und politisches Konzept für eine grundlegende emanzipative Umgestaltung der Gesellschaft nicht gibt.«
Man findet deswegen auf ihrer Homepage Texte zur Kulturindustrie wie zur Sozialpolitik, zum Neoliberalismus wie zu Krieg und Frieden, zur Imperialismusdebatte wie den Perspektiven des sozialen Widerstands. Das Ganze nicht aus einem Guß, wohl aber aus der gemeinsamen Erfahrung, dass es der rot-grünen Regierungspolitik nicht nur gelungen ist, Tabus der alten deutschen Geschichte wie die militärischen Kampfeinsätze der Bundeswehr aufzubrechen, sondern auch, dass es »nicht zuletzt gelungen« sei, »einen wesentlichen Teil der sich als links verstehenden Intellektuellen in ein neues Herrschafts- und Hegemonieprojekt einzubinden. Deren geflissentliches Bekenntnis zum existierenden Staat, zu den bestehenden Machtverhältnissen und den sie tragenden ökonomischen und sozialen Strukturen markiert einen entscheidenden Szenenwechsel in der deutschen Nachkriegsgeschichte.«

cj

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